Ja, es gibt sie noch, die guten alten Cafes jenseits von Starbucks und pappgebecherter ToGo Plörre. Das sind Orte an denen eine Tasse Kaffee noch Genuss und eine kurze Auszeit vom Alltag verspricht. Und wenn es dazu noch ein Stück hausgemachten Kuchen oder Torte gibt, dann ist der Muffin vom Mac Cafe auch schnell vergessen. In loser Reihenfolge stellt der Freizeitblog an dieser Stelle kultige Cafes in München vor.

Cafe Frischhut

Eigentlich kennt man das Cafe Frischhut am Viktualienmarkt nur unter dem Begriff Schmalznudel. Und die Schmalznudel ist in München Legende. Es ist lange her, dass das Cafe Frischhut jedes Wochenende übernächtigte Partygänger am frühen Morgen wieder zurück ins Leben brachte. Wenn in den Münchner Clubs das Putzlicht anging, zog der Rest vom Party-Volk Richtung Viktualienmarkt und wartete beharrlich, bis sich um fünf die Türen öffneten und sich der Duft nach frischen Schmalznudeln verbreitete.

Heute hat das Cafe Frischhut jedoch nicht mehr nur den Partypeople , sondern in der ganzen Welt bekannt – die Reiseführer über München lassen das Geschäft brummen. Als ich kürzlich an einem der ersten Sonnentag des Jahres im Außenbereich des Cafes eine gute Tasse Kaffee und … ja.. natürlich eine Schmalznudel genoss, konnte ich beobachten, wie sich die Touristen die Klinke in die Hand gaben und was soll ich sagen, alle wirkten irgendwie glücklich 😉

Auszug aus einem Reiseführer

„This incredibly popular institution serves just four traditional pastries, one of which, the Schmalznudel (an oily type of doughnut), gives the place its local nickname. Every baked goodie you munch here is crisp and fragrant, as they’re always fresh off the hotplate. They’re best eaten with a steaming pot of coffee on a winter’s day.“

In der Schmalznudel scheint sich jedoch wenig verändert zu haben – auch wenn das Cafe einem stetigen Besucherandrang  unterworfen ist. Die rustikalen Tische und die vielen Gemälde mit ländlichen Motiven oder Ansichten vom Viktualienmarkt sind schon lange das herausstechende Interieur.

Gleich am Eingang befindet sich die „Maschine“ des Cafes. Hier zieht der Konditormeister vor den Augen der neugierigen Besucher die Hefeteiglinge in Form und schupst sie in das heiße Fett. So wird unentwegt neues, frisches Gebäck produziert. Und das schmeckt man.

Das Prinzip Schmalznudel

Das „Prinzip“ der Schmalznudel wurde übrigens vom „alten“ Frischhut entwickelt, als er den kleinen Laden übernommen hatte: Wenige Sachen anbieten, aber diese einfach besser machen als die anderen. So bleibt die Speisenkarte zwar sehr übersichtlich, doch die Gäste wissen seit Jahrzehnten, was sie hier erwarten können. Und das ist gut so.

Schmalznudel – Cafe Frischhut, Prälat-Zistl-Straße 8, 80331 München

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Kaffeebohnen!