Die besten Drinks der Stadt
Manchmal hat man einfach keine Lust auf Bier… nicht mal in München. Und was dann? Genau… Cocktails! Aber wo kann man in München wirklich gute Cocktails trinken? Also keine dieser süßen „Sahneplörren“ in bauchigen Gläsern und mit Schirmchen die von schlechtem Barpersonal lustlos zusammengepanscht werden?
Gehen wir doch mal auf Cocktail-Tour durch München und schauen uns ein paar Bars an, in denen man wirklich gute Cocktails bekommt.
Wir starten am Sendlinger Tor und gehen um zwei Ecken in die Pestalozzistraße…
Zum Wolf
In schummriges rotes Licht getaucht, lehnen die Gäste am Tresen – beschwingter Blues in gedämpfter Lautstärke erlaubt angeregte Gespräche.
Das harmonisch Wohnzimmer-Ambiente gibt einem sofort das Gefühl willkommen zu sein: Dunkelgrüne Wände hinter der Bar, goldgemusterte Tapeten an den Säulen und jeder freie Platz ist mit Bildern von bekannten Blues-Größen behängt. Im hinteren Teil gibt es Sitzecken wie in einem amerikanischen Diner. Aber der „Wolf“ ist eine Bar in der man natürlich lieber an der Bar steht.
Das Publikum ist meist sehr gut durchmischt – von alt bis jung – von Anzugträger bis Hipstertyp. Keine Schickis, keine Prolos. Hohe Frauenqoute!
Leffe in der Flasche, Becks vom Fass und Urtyp in gekühlten Steinkrügen werden hier serviert. Es gibt Longdrinks und Cocktails aller Art und eine große Auswahl an Whiskey.
Nachdem wir doch mit einem kühlen Bier gestartet sind, wenden wir uns natürlich jetzt den Cocktails zu. Wenn wir in der Karte nichts finden, dann lassen wir uns einfach vom Barkeeper etwas empfehlen. Die Barkeeper hier beherrschen Ihr Handwerk wie wenig andere. Es gibt nicht nur die bekannten Klassiker, sondern auch ganz ausgefallene Drinks.
Meine Empfehlung: Whiskey Sour mit Rye Whiskey oder etwas fruchtiger, der Petit Punch.
Fazit: Perfekte Drinks und flotte, professionelle Betreiber – und: der Gast steht im Mittelpunkt.
Adresse: Zum Wolf, Pestalozzistrasse 22, 80469 München
Wir ziehen weiter und gehen die paar Schritte in die Herzog-Wilhelm-Straße…
Jaded Monkey
Barzirkel-Mitglied Bill Fehn, bekannt aus B-Bar und Trinkhalle hat seit geraumer Zeit seinen eigenen Laden aufgemacht: Das „Jaded Monkey“ in der Herzog-Wilhelm-Straße.
Hier gibt es Cocktails für „Fortgeschrittene“, die Karte ist mit vielen Eigenkreationen bestückt, die man zum Teil noch aus der legendären Trinkhalle kennt, den Rest gibt es maßgeschneidert auf Nachfrage und Wunsch des Gastes.
Hier wird moderne Cocktailkultur mit Old School Barkeeping verbunden und mit einer absoluten Liebe zum Detail ausgeführt.
Die Einrichtung ist irgendwo zwischen „elegant und industrial“. Der Tresen steht dabei absolut im Mittelpunkt, denn hier passiert das Wesentliche. Über dem Tresen hängen alte Baulampen, die Wände sind dunkelgrau gestrichen und auf manchen Flächen tummeln sich die namengebenden kleinen Äffchen.
Bill und seine Crew sind absolute Profis, die ihr Geschäft verstehen und wissen, was sie aus den Spirituosen zaubern können. Das „Jaded Monkey“ ist Anlaufstelle für gediegenes Trinken – und das weiß auch das relaxte und angenehme Publikum.
Sieben verschiedene Gin-Tonic-Variationen stehen auf der Karte im „Jaded Monkey“, dazu Eigenkreationen wie „Bruce Lee“ mit Grapefruit Wodka, hausgemachter Zitronenrgas-Basilikum-Limonade und Limette, „The White Pearl“ mit Henessy Fine de Cognac, Birnensaft, Limette, Honig, Jasmintee-Schaum und Perrier Jouet Champagner, oder der sehr fruchtige „Monkey Juice“ mit Bacardi Oakheart, Baileys, Mango- und Himbeer-Püree, Rhabarbersaft und Mangosirup.
Wer die Wahl hat, hat die Qual – was wählst Du?
Adresse: Jaded Monkey, Herzog-Wilhelm-Straße 25, 80331 München
Nach einem etwas längeren Fußmarsch kommen wir zur letzten Bar der Runde…
Bar Gabanyi
Ein Blick auf die Karte am Eingang verrät, auch hier geht es um den Genuss von guten Drinks und nicht um sinnloses Betrinken – quasi, frei nach Hemingway, um das Erreichen eines gehobenen und kreativen Rauschzustandes.
Denn das ist das Ziel von Stefan Gabányi, der viele Jahre Barkeeper im berühmten Schumann’s war. Er ist Wirt und Barkeeper aus Leidenschaft und sperrt seinen Laden zur Wiesnzeit schon mal zu, damit die ganzen Zamgsoffenen nicht reinpoltern und die Stimmung zerstören. Genau durch solche Persönlichkeiten, die Barkultur zelebrieren und leben, gibt es noch gute Bars, ohne Cocktails aus dem Kanister.
Die Einrichtung ist mit in Braun, Beige und Schwarz gehaltenen Wänden und den schwarzen Ledersesseln unaufdringlich und klassisch zeitlos. Im hinteren Bereich gibt es eine Bühne, auf der auch regelmäßig kleine Konzerte stattfinden.
Auf der Karte findet man einige Standards und viele als „Favoriten des Hauses“ gekennzeichnete Eigenkreationen. Aber auch hier wird einem natürlich Abseits der Karte weitergeholfen – einfach die hervorragenden Barkeeper ansprechen und sich beraten lassen. Höchst professionell wird hier alles zubereitet, auch wenn mal etwas mehr los ist.
Passend zum Abschluß des Abends wählen wir einen „Last Word“. Ein Cocktail auf Basis von Gin, grünem Chartreuse und Maraschino – in den 1920er Jahren während der Prohibitionszeit in Detroit kreiert und 2004 in Seattle wiederentdeckt findet man diesen hervorragenden Drink nun auch auf der Karte der Bar Gabanyi.
Adresse: Bar Gabanyi, Beethovenplatz 2, 80336 München
30. Juni 2015 um 10:46
Was ist mit der Kongress Bar? Die ist doch auch sehr gut…
30. Juni 2015 um 10:48
Auf jeden Fall. Sicher kommt bald auch ein Beitrag zu dieser Bar.