Delhi, Agra und Jaipur – diese drei Städte bilden das sogenannte Goldene Dreieck. Diese Tour ist der Indien-Klassiker für Einsteiger und Wiederkehrer.

Die Reise beginnt in Delhi

Üblicherweise beginnt die Reise in der Hauptstadt Delhi. Wer im Parlamentsviertel steht, staunt über die aufgeräumte Großzügigkeit. Der Straßenverkehr hält sich dort für indische Verhältnisse in Grenzen, die Boulevards signalisieren großstädtische Eleganz. Man sollte sich aber auch einen Besuch im alten Teil der Stadt nicht entgehen lassen, der mit seinen engen Gassen und vollgestopften Basaren das typische Indien-Feeling verbreitet: Es ist voll, laut und bunt!

Delhi Alt

Neu Dehli

 

Es ist schwer zu glauben, dass diese zwei völlig unterschiedlichen Seiten ein und derselben Stadt gehören. In den Lodi-Gärten wiederum vergisst der Besucher dann vollkommen, überhaupt in einer übervölkerten Stadt zu sein. Die Gartenanlage beherbergt mehrere Grabstätten von Herrschern der Lodi-Dynastie, den Vorläufern der Mogulherrscher im 15. und 16. Jahrhundert.

Das Goldene Dreieck

 

Aber wie kommt man voran auf dem Goldenen Dreieck? Man kann es mit Bus und Bahn versuchen, wird aber bald merken, dass die Planung nicht einfach ist und die Reise vermutlich doppelt so lange dauern wird, wie mit… genau, wie mit einem Fahrer. Im Prinzip kann man in jeder Unterkunft danach fragen. Vermutlich ist das Angebot in einem teuren Hotel preislich ein anderes als in einem Backpacker Hotel, aber die Leistung dürfte ähnlich sein. Man mietet ein Auto inkl. Fahrer für die komplette Tour und zahlt dafür je nach Ausstattung des Autos (Klima, etc.) ab ca. 13.000 Rupien. In diesem Preis ist dann aber auch alles inklusive: Sprit, Gebühren, Unterkunft und Verpflegung des Fahrers, usw.

An den einzelnen Orten bringt einen der Fahrer zu entsprechenden Hotels, in die man dann bei Gefallen einchecken kann. Die Unterkünfte sind natürlich nicht im Preis für die Tour enthalten.

Auf dem Weg nach Agra – zum Taj Mahal

Ganz andere Bilder ziehen auf der Fahrt in das südlich gelegene Agra vorbei: Straßen mit Schlagloch an Schlagloch, zerlumpte Gestalten die im Müll stochern, armselige Unterkünfte in denen Menschen und Tiere Zaun an Zaun hausen. Auf den Straßen herrscht ein Gewimmel aus Fahrrädern, Rikschas, Ochsenkarren und Autos. Die Luft ist voll von Abgasen, dem Geruch nach Räucherwerk, dem Gestank von Unrat und dem Duft süßer Früchte.

Indien Verkehr

Reisende die in Agra Station machen, haben meist nur das Taj Mahal, das für viele als das Wahrzeichen Indiens gilt, als Ziel. Der Großmogul Shah Jahan baute das Denkmal für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal, die 1631 im Alter von 38 Jahren verstarb. Der Eintritt kostet für Touristen 1.000 Rupien. Ein stolzer Preis, aber das Taj Mahal ist es wert. Die beste Zeit für einen Besuch ist morgens zum Sonnenaufgang. Es empfiehlt sich zwischen 5 und 6 Uhr am Gate zu sein.

Taj Mahal

Ursprünglich hatte Shah Jahan geplant für sich selbst auf der anderen Seite des Flusses ein ähnliches Mausoleum in schwarzem Marmor zu erbauen. Doch sein Sohn stürzte ihn und verbannte ihn ins nahe gelegene Rote Fort, wo der Gefangene sich auf Blicke zum Taj Mahal beschränken musste. Das Fort liegt am Ufer des Yamuna-Flusses und ist von einer 2,5 Kilometer langen Doppelmauer umschlossen. Ein Besuch lohnt sich ebenfalls.

Zwischenstopp Fatehpur Sikri

Auf der Weiterfahrt nach Jaipur sollte man unbedingt die verlassene Geisterstadt Fatehpur Sikri ca. 40 km westlich von Agra besuchen. Nur der Wüstenwind fegt durch die filigranen Sandstein-Paläste der Geisterstadt Fatehpur Sikri. Sonst ist kein Lärm zu hören und die aufdringlichen Händler wie vor dem Taj Mahal sind verschwunden.  Die „Stadt des Sieges“ nannte der Großmogul die Anlage, die wie eine Stadt aus 1001 Nacht in der kargen Ebene aufragt. Karminrote Paläste mit filigran gemeißelten Fenstern aus Marmor, orientalisch verzierte Gebäude mit persischen Kuppeln, blau glasierten Ziegeln und verblichenen goldenen Wandmalereien beeindrucken aber auch heute noch. Hier atmet man Geschichte.

Fatehpur Sikri

Auf nach Jaipur

Jaipur ist die nächste Station im „Goldenen Dreieck“ und liegt ca. 280 Kilometer südwestlich von Delhi. Sie ist neben Agra eine der meistbesuchten Städte Indiens und mit knapp 2,65 Mio. Einwohnern auch die Hauptstadt von Rajasthan. Wegen der vorherrschenden Farbe vieler Gebäude wird sie im Volksmund auch gerne „Pink City“ genannt. Eine der Hauptattraktionen liegt elf Kilometer nördlich der Stadt: Die Palastanlage von Amber thront auf einem steilen Berg und gilt vielen als schönste Festung des Subkontinents. Aber auch der City Palace mit seinen Gärten ist schön anzusehen. Der Der Palast der Winde dagegen ist schön zwar anzuschauen, ein Besuch lohnt sich jedoch nicht, da es eigentlich nur eine Fassade ist.

 

Bollywood pur

Das Raj Mandir Cinema ist das größte Kino Indiens und liegt mitten in der City. Auch wenn man bei den Filmen nicht versteht was gesprochen wird, sollte man unbedingt eine Vorstellung besuchen. Den „typischen“ Bollywood-Film gibt es zwar nicht, doch lassen sich Muster in der Erzählweise erkennen –  die Filme laufen meist um die drei Stunden und die Handlung wird von mehreren musikalischen Tanzszenen unterbrochen und erzählerisch unterstützt. Ein Vergnügen das man sich gönnen sollte. Aber Vorsicht, das Kino ist klimatisiert und man sollte sich auf jeden Fall was zum Überziehen mitnehmen, auch wenn es draußen heiß ist.

Pushkar – die heilige Stadt

Bevor es nach Delhi zurück geht, lohnt sich eine Übernachtung in Pushkar, die indienweit als eine der wenigen Pilgerstädte gilt. Gläubige kommen aus ganz Indien um sich im heiligen See in Pushkar zu baden. Doch auch für Touristen gibt es einiges zu sehen. Allgemein ist die Stadt auch dafür bekannt, dass es dort viele „Hippies“ gab oder gibt. Die Stadt hat viele kleine verwinkelte Gassen mit allerlei Souvenirshops, Cafes und Restaurants. Ein wenig „Bummeln“ lohnt sich also. In der Stadt ist Alkohol übrigens verboten, wer aber doch mal ein Kingfisher trinken will, der kann im Funky Monkey Rooftop Cafe  oder im Roof Top Restaurant Six Sense nach „Applejuice“ fragen ?

Ein kleines Ärgernis sind selbsternannte Priester die einen nur an den See lassen wollen, wenn man ein „heiliges Ritual“ mitmacht und natürlich Geld dafür bezahlt – diese Leute verfolgen einen regelrecht durch die halbe Stadt. Andere Touristen die auf den Fake reingefallen sind, erkennt man übrigens am Punkt auf der Stirn. ? Am besten man geht man am offiziellen „Ghat“ an den See – dort steht auch eine offizielle Donation Box.