Das größte Volksfest der Welt öffnet schon bald! Höchste Zeit, sich die ungeschriebenen Regeln der Wiesn etwas näher anzusehen. Was sollte man auf dem Oktoberfest in München alles beachten? Los geht’s.
Niemals Theresienwiese aussteigen!
Der einzige Grund am Wochenende die U5 bis zur Theresienwiese zu nehmen, sind die zuweilen recht lustigen Durchsagen und Kommentar der U-Bahn Fahrer.
Am bequemsten ist es, die U3 oder U6 bis zum Goetheplatz zu nehmen. Von dort geht man einfach die Mozartstrasse bis zur Theresienwiese und kommt dann auf der dem Haupteingang gegenüberliegenden Seite auf die Festwiese. Wenn man diese Variante auch als Heimweg wählt, kann man übrigens als zünftigen Abschluss eines Wiesnbesuchs noch die Betrunkenen beim Tobogan-Fahren beobachten. Oder es selber mal probieren? Äh…nein.
Sei kein „Noagerlzuzla“!
Der Bierkrug wird üblicherweise nicht bis zum letzten Schluck ausgetrunken. Natürlich gibt es ein paar Spezialisten, die die Mass bis zum letzten Schluck ausschlürfen – hat ja schließlich viel Geld gekostet. Aber sind wir mal ehrlich: Auf diesen letzten, meist plörrigen Schluck kommt es dann auch nicht mehr an. Lieber eine Frische bringen lassen. Und für unser Freunde jenseits des Weißwurst-Äquators: es heißt eine Mass(ssss) und nicht einen Maaaas… und wir sind auch nicht auf den Wiesn sondern auf DER Wiesn. Klar?
Beachte den Dirndl-Code!
Der Dirndl-Code wird auch jedes Jahr wieder aufs Neue durch die Gazetten gejagt. Ja, auch auf dem Freizeitblog 😉 Immerhin kann er ganz nützlich sein, wenn die Dirndl-Besitzerin ihn auch selbst kennt.
Auf welcher Seite trägt man die Dirndl-Schleife?
Schleife links, Glück bringt’s!
Ist die Schürze auf der linken Seite gebunden bedeutet das: Ledig! – Das Anbandeln ist erlaubt oder sogar erwünscht!
Vorsicht bei Schleife rechts!
Ist die Schleife rechts gebunden, ist das für Jungs auf der Pirsch eher schlecht. Dann ist die Dame in Tracht nämlich liiert oder gar verheiratet.
Die Angabe links und rechts bezieht sich übrigens immer auf die Sicht der Dame.
Der Tradition nach gibt es noch die Schleifenposition „Vorderseite mittig“ (Jungfrau) und „Rückseite mittig“ (Witwe) – Ist aber die Dirndl-Besitzerin nicht gerade uralt würde ich mich darauf nicht verlassen – es gibt einfach zu viele Touristen auf den Oktoberfest, die keine Ahnung vom Dirndl-Code haben. Die binden dann die Schleife wie sie gerade lustig sind.
Gib Trinkgeld!
Du hast noch nie eine Wiesn-Bedienung so richtig grantig erlebt? Glück gehabt! Wir alle wissen: Die Bierpreise sind verdammt hoch auf der Wiesn. Natürlich ist auch nicht jede Bedienung super freundlich und ein Engel an Geduld. Aber würdest Du Dich hinstellen und 16 Tage lang betrunkene Menschenhorden von früh bis spät ertragen, sauschwere Krüge schleppen und Dich gefühlte Hundert Mal am Tag blöd anmachen lassen? Na eben. Du willst Dein Bier schnell bekommen? Dann gib immer ein ordentliches Trinkgeld und sprich die Bedienung mit ihrem Namen an… und nicht mit „He… eine Mass, aber pronto.“ Nein 😉
Hier geht es zum Interview mit einer Wiesnbedienung.
Niemals das Siegel brechen…
… oder eben so spät wie möglich. Dann geht man das erste Mal zum Biesln, läuft man nur noch hin und her. Und dauernd durchs halbe Zelt rennen macht keinen Spaß… am Ende findet man seinen Tisch nimmer, der Wiesnhit wird gerade gespielt oder das nette Madl mit dem tollen Dekolleté wird von einem anderen angesprochen… also durchhalten!
Richtig auf der Bierbank sitzen!
Wer jetzt laut auflacht oder verständnislos den Kopf schüttelt und meint, dass Sitzen ja wohl das Einfachste auf der Welt ist, sollte jetzt genau aufpassen.
So wohl wir uns auch auf unserer Bierbank fühlen mögen, wir achten immer darauf, dass wir auf unserer Seite der „Bierbank“ bleiben. Schieben wir unseren Hintern nämlich zu weit nach hinten, befördern wir nicht nur unseren Hintermann unter den Biertisch, sondern provozieren fürchterliches Geschimpfe, Gezicke und vielleicht sogar blaue Flecken in unserer Nierengegend.
Dazu gibt es auch einen lustigen Merksatz:
„Mein Arsch, der bleibt auf meiner Bank, egal ob fett, groß oder schlank.“
Sollte unser Hintermann oder unsere Hinterfrau hingegen selbst immer weiter auf unsere Seite wandern, sollte man denjenigen nett und freundlich darauf aufmerksam machen. Sich umdrehen und dem Hintermann ohne Vorwarnung die Fresse frisieren ist niveaulos und peinlich. 😉
Übrigens, auch beim Tanzen auf der Bierbank gilt: Auf der eigenen Bank bleiben, oder man verliert im Gerangel mit dem Hintermann ganz schnell das Gleichgewicht, landet auf dem Tisch und kippt dabei Maßkrüge um… und glaubt mir, das findet keiner lustig, vor allem nicht, wenn die noch voll waren.
Einen sehr guten Oktoberfest Lageplan zum Ausrucken und Mitnehmen, gibt es übrigens beim Alpenwelt Magazin. Einfach mal reinklicken.