Schon wieder ein schöner Tag und in München ist heute nichts los? Überraschenderweise kann man mit dem Bayernticket bis nach Salzburg fahren – warum also nicht einen kleinen Ausflug in die „Mozartstadt“ und viertgrößte Stadt Österreichs wagen? Da das Bayernticket erst ab 9 Uhr gilt, steigen wir um 09:04 Uhr am Ostbahnhof in den Meridian. Durch schöne Landschaften fahren wir vorbei an Rosenheim, dem Chiemsee und Freilassing und kommen um 10:41 in Salzburg am Hauptbahnhof an.
Wir gehen auf der Weiserstraße Richtung Innenstadt und kommen schon nach wenigen Minuten zum Schloss Mirabell. Der berühmte Schloss-Garten ist das erste Highlight unseres Besuchs. Der Pegasusbrunnen in der Mitte der Anlage wurde 1913 von Kaspar Gras aufgestellt. Die vier Figurengruppen um den Springbrunnen stammen von Ottavio Mosto und symbolisieren die 4 Elemente Feuer, Luft, Erde und Wasser. Auf jeden Fall eine Foto wert. Im westlichen Teil des Gartens befindet sich das Heckentheater – zwischen 1704 und 1718 angelegt, eines der ältesten nördlich der Alpen. Wir verlassen den Park mit Blick Richtung Burganlage und kommen zur Schwarzstrasse und am Hotel Sacher vorbei.
Im Kaffeehaus Cafè Bazar genehmigen wir uns eine Melange. Das Bazar eröffnete bereits 1909 in der Tradition des typischen Wiener Kaffeehauses. Max Reinhardt, Karl Heinrich Waggerl, Romy Schneider, Marlene Dietrich und Udo Jürgens waren hier schon zu Gast.
Wir verlassen das Kaffeehaus, überqueren die Salzach über die Staatsbrücke und biegen über den Rathausplatz in die Getreidegasse ein. Die Salzburger Getreidegasse befindet sich mitten in der Altstadt und ist wohl Salzburgs berühmteste historische Gasse. Hier findet man auch das Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart. Die hohen schmalen Häuserreihen mit vielen schmiedeeisernen Zunftzeichen über den alten Geschäften vermitteln in Verbindung mit den vielgestaltigen Durchlässen und Innenhöfen ein in sich geschlossenes Bild einer mittelalterlich geprägten Straße. Die Getreidegasse ist aber auch eine belebte Einkaufsstraße und gehört zur Fußgängerzone.
Wir gehen weiter Richtung Domquartier und kommen zum Mozartplatz und Residenzplatz. Der Salzburger Dom ist die Kathedrale der römisch-katholischen Erzdiözese Salzburg. Der Barockbau hat eine Länge von 101 Meter, die Turmhöhe misst 81m, die Kuppelhöhe 79m und das Hauptschiff hat eine Höhe von 32 Metern. Der Dom steht übrigens unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Welterbe.
Die Festung Hohensalzburg ist das Wahrzeichen von Salzburg und liegt auf dem Festungsberg oberhalb der Stadt. Als Europas größte Burganlage aus dem 11. Jahrhundert ist sie auch die größte vollständig erhaltene Burg in Mitteleuropa. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Dabei hat man zwei Möglichkeiten: Man kann mit der Festungsbahn nach oben zur Burg fahren oder aber auch in ca. 10 Minuten selbst nach oben gehen und dort ein etwas günstigeres Ticket kaufen. Da sich um den Eingang zur Bahn immer sehr viele Touristen scharen und man später ja vielleicht noch ein Wiener Schnitzel genießen will, empfehle ich als Ausgleich den Fußmarsch. Auf der Burg angekommen kann man mit seinem Ticket zwei Bereiche besuchen. Einmal die Fürstenzimmer und das Festungsmuseum und mit (einem wirklich sehr gut gemachten) Audioguide die inneren Räume, die Folterkammer und den Aussichtsturm (super Blick!). Wer sich frägt, woher er die Stimme des Erzählers auf der Audiotour kennt, es ist die Synchronstimme von Kevin Spacey. House of Cards goes Salzburg! Yeah.
Für die Burg sollte man ca. 2 Stunden einplanen. Danach hat mich man sich dann aber wirklich das Wiener Schnitzel verdient, z. B. beim Zirkelwirt in der Pfeiffergasse (nähe Mozartplatz).
Leisure time! Quasi die Freizeit von der Freizeit. Bevor wir wieder Richtung Bahnhof gehen, stöbern wir noch ein wenig in den Geschäften der Getreidegasse und darum herum. Wer es etwas skurriler mag, der kann das Geschäft „Christmas in Salzburg“ in der Judengasse 11 besuchen. Im Geschäft reichen Äste, voll behängt mit „Ostereiern“ bis an die Decke des mittelalterlichen Gewölbes. Das ganze Jahr über stapeln sich hier Abertausende bemalter Hühnereier, Gänseeier und Straußeneier auf über 300 qm Ladenfläche – bemalt mit Oster- und Weihnachts-Motiven. Hier trifft man natürlich auf Touris aus aller Welt, die neben der Mozartkugel noch weitere Souvenirs mit nach Hause nehmen wollen. Nachdem wir genug gestaunt oder den Kopf geschüttelt haben, nehmen wir noch einen kleinen Abschiedstrunk zu uns. In der Getreidegasse 39 finden wir das Wein- und Likörhaus Sporer. Dort kann man aus leckeren Weiß- und Rotweinen aus Österreich wählen, das 1/8 um die 3 bis 4 Euro. Sehr empfehlenswert.
Zurück am Hauptbahnhof steigen wir wieder in den Meridian, der uns in knapp 2 Stunden zurück nach München bringt.